Geld kann man erarbeiten, stehlen oder fälschen. Hightech-Druckverfahren sorgen dafür, dass Letzteres nicht allzu oft gelingt.
Falschmünzerei setzt viele Talente voraus, und nur allzu oft endet sie hinter Gittern. Das liegt nicht nur an den Talenten der Gesetzeshüter, sondern massgeblich an jenen der Orell Füssli Security Printing, einer Tochterfirma des bekannten Zürcher Buchhandelshauses. Orell Füssli druckt nämlich die fälschungssichersten Papiere der Schweiz, die Banknoten in den Werten 10, 20, 50, 100, 200 und 1000 Franken. Die im Umlauf befindliche achte Serie seit der Gründung der Schweizerischen Nationalbank wird gegenwärtig schrittweise von der neunten abgelöst.
Die neuen Banknoten weisen drei verschiedene Schichten auf. Aussen bestehen sie aus je einer Lage Hochsicherheitspapier mit Wasserzeichen und Spezialfasern, dazwischen jedoch liegt ein transparenter Kern aus Polymer. Dieser macht die Note stabiler und ermöglicht das Anbringen transparenter Flächen. Um die Lebensdauer noch zusätzlich zu steigern, werden die Noten nach dem Druck lackiert.
Die neuen Schweizer Banknoten weisen eine ganze Reihe von Sicherheitsmerkmalen auf, die dazu angetan sind, jeden Fälscher zur schieren Verzweiflung zu treiben: ein dreidimensional scheinender Globus, der sich von der Zehner- bis zur Tausendernote einmal um seine eigene Achse dreht und einen ganzen Tag durchläuft, der beim Kippen die Farbe wechselt und eine goldene Aura über seine Oberfläche wandern lässt; Sicherheitsstreifen und Spezialdrucke, welche die filigran gedruckten Darstellungen lediglich bei unterschiedlich reflektierendem Licht, unter einer Ultraviolettlampe oder beim Abtasten preisgeben; nur bei durchscheinendem Licht oder nur aus einem ganz bestimmten Winkel erkennbare Symbole; Druckfarben, die beim Reiben auf normalem Papier Spuren hinterlassen; Objekte, die auf Infrarotfotos unsichtbar werden; dazu Sicherheitsfaden, Mikrotexte, Lochungen und Prägedrucke.
All diesen Hightech-Sicherheitsmerkmalen zum Trotz werden Banknoten gefälscht. Gedruckte Blüten allerdings gehören weitgehend der Vergangenheit an – das Sicherheitskonzept der Nationalbank hat Druckfälschungen zu aufwendig und zu riskant gemacht. Aber dafür tauchen Jahr für Jahr gefälschte Banknoten auf, die aus dem Farbkopierer oder aus dem Tintenstrahldrucker stammen. Und wer sich erwischen lässt, der wird laut Art. 240 des Schweizerischen Strafgesetzbuches mit einer Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr bestraft.